Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG: Ergebnis der ersten drei Quartale 2016
- Anhaltend schwieriges Marktumfeld drückt auf das Ergebnis, doch Anzeichen der Bodenbildung verdichten sich
- Positiver operativer Cashflow und kerngesunde Bilanzstruktur
- Eingliederung der neu akquirierten Downhole Technology läuft plangemäß
- Positiver operativer Cashflow und kerngesunde Bilanzstruktur
- Eingliederung der neu akquirierten Downhole Technology läuft plangemäß
Ternitz / Wien, 23. November 2016. Die Oilfield Service-Industrie ist vom stärksten Abschwung seit mehr als 30 Jahren geprägt. Wie die gesamte Branche ist auch die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) davon betroffen. Seit Beginn des Abschwungs ging die Zahl der weltweiten Bohranlagen bis zum Tiefststand im zweiten Quartal 2016 um mehr als 60 % zurück. In den vergangenen Monaten verdichteten sich die Anzeichen einer Bodenbildung. Dennoch haben die Ölgesellschaften heuer ihre Ausgaben für Exploration und Produktion (E&P-Ausgaben) weiter deutlich verringert, nachdem sie bereits im Jahr 2015 um 21 Prozent gesenkt wurden. Diese geringe Nachfrage drückt auf das Ergebnis von SBO.
In diesem extrem schwierigen Umfeld erzielte SBO einen positiven operativen Cashflow. Eine kerngesunde Bilanzstruktur und hohe Liquidität ermöglichen SBO weiterhin, gezielt in ihre langfristige Wachstumsstrategie zu investieren. Nachdem SBO bereits im November 2014 das kanadische Unternehmen „Resource Well Completion Technologies Inc.“ (Resource) übernommen hatte, erwarb SBO am 1. April 2016 das US-Unternehmen „Downhole Technology LLC“ (Downhole Technology). Downhole Technology trägt positiv und im Rahmen der Erwartungen zur Geschäftsentwicklung von SBO bei. Zugleich optimiert SBO weiter ihre Kostenstruktur.
„Im härtesten und längsten Abschwung unserer Branche scheint die Bodenbildung erreicht zu sein. Dennoch wird auch das vierte Quartal 2016 herausfordernd bleiben.“, sagt SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann. „Angebot und Nachfrage am Ölmarkt bewegen sich schrittweise in Richtung eines Gleichgewichts. Wir gehen davon aus, dass bei einem Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut positioniert sind.“
Ergebnis der ersten drei Quartale 2016
Bedingt durch die geringe Nachfrage ging der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2016 um 48,3 % auf MEUR 133,1 zurück (1-9/2015: MEUR 257,6). In den ersten drei Quartalen 2015 hatte SBO noch vom Rekordauftragseingang im Jahr 2014 profitiert. Der Auftragseingang sank im Jahresvergleich entsprechend der großen Zurückhaltung der Kunden um 24,5 % auf MEUR 116,5 (1-9/2015: MEUR 154,2), verbesserte sich aber gegenüber dem ersten und zweiten Quartal 2016. Der Auftragsstand lag zum Ende des dritten Quartals 2016 bei MEUR 17,4, nach MEUR 40,2 zum 30. September 2015.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug MEUR minus 7,2 (1-9/2015: MEUR 55,0). Das operative Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereffekten betrug MEUR minus 44,0. Unter Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen für Due Diligence von MEUR 2,3 und Aufwendungen für Impairment von Sachanlagen und Firmenwerten sowie Restrukturierung von MEUR 4,6, sohin MEUR 6,9, betrug das berichtete Betriebsergebnis (EBIT) MEUR minus 50,9 (1-9/2015: MEUR minus 7,1). Das Finanzergebnis belief sich auf MEUR 14,6 (1-9/2015: MEUR 7,4), darin enthalten das Ergebnis aus der Bewertung von Optionsverpflichtungen von MEUR 16,9. Das Ergebnis vor Steuern betrug MEUR minus 36,2 (1-9/2015: MEUR 0,3), das Ergebnis nach Steuern lag bei MEUR minus 22,9 (1-9/2015: MEUR minus 2,0). Das Ergebnis je Aktie kam auf EUR minus 1,43 (1-9/2015: EUR minus 0,13). Die Margen spiegeln den Markteinbruch wider: Die EBITDA-Marge lag bei minus 5,4 % (1-9/2015: 21,4 %), die EBIT-Marge bei minus 38,2 % (1-9/2015: minus 2,8 %). Die Pretax-Marge betrug minus 27,2 % (1-9/2015: 0,1 %).
SBO konnte trotz des anhaltenden Abschwunges in den ersten drei Quartalen 2016 einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von MEUR 28,9 (1-9/2015: MEUR 86,1) erzielen.
Die Bilanzstruktur der SBO ist nach wie vor kerngesund. Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. September 2016 auf MEUR 141,6 (31. Dezember 2015 - vor der Akquisition von Downhole Technology: MEUR 196,3). Die Nettoverschuldung lag bei MEUR 56,1 (31. Dezember 2015: Netto-Cash-Position von MEUR 26,2). Die Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) wurden gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 um 48,7 % auf MEUR 9,4 zurückgefahren (1-9/2015: MEUR 18,3). Das Bestellobligo für Sachanlagen betrug zum 30. September 2016 MEUR 0,2 (30. September 2015: MEUR 1,1). Die Eigenkapitalquote lag bei 54,8 % (31. Dezember 2015: 60,8 %).
Ausblick
Die Oilfield Service-Industrie ist seit dem vierten Quartal 2014 von einem massiven Abschwung betroffen, der weiterhin anhält. Die globalen Ausgaben für Exploration und Produktion werden in 2016 voraussichtlich um 26 % verringert. In Nordamerika wird ein Rückgang von 41 % prognostiziert, international ein Minus von 21 %.
Schritt für Schritt geht gleichzeitig die globale Öl-Überversorgung zurück. Die weltweite Öl-Nachfrage steigt weiterhin stabil. Nach verbreiteter Ansicht ist eine Balance von Angebot und Nachfrage im Jahr 2017 wahrscheinlich. Falls die OPEC-Mitglieder am 30. November 2016 die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen, sollte sich dieser Prozess beschleunigen. Es ist zu erwarten, dass die fehlenden E&P-Ausgaben der vergangenen Jahre in der Zukunft dazu führen werden, dass das sinkende Öl-Angebot die steigende Öl-Nachfrage nicht mehr bedienen kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden neue Investitionen notwendig.
Das Jahr 2016 wird auch im vierten Quartal herausfordernd bleiben. SBO ist aber gerüstet, den tiefsten Abschwung seit Jahrzehnten gut zu bewältigen. Der hohe Cash-Bestand, die geringe Nettoverschuldung und die hohe Eigenkapitalquote des Unternehmens sorgen dafür, dass SBO auch im Abschwung gezielt in ihre langfristige Wachstumsstrategie investiert. Mit dem Aufbau des Geschäftsfeldes Well Completion sowie ihrer Tätigkeit in Forschung und Entwicklung bereitet sich SBO gezielt auf den nächsten Aufschwung vor. Parallel dazu werden die laufenden Kosteneinsparungsprogramme konsequent umgesetzt und die Kapazitäten entsprechend der Marktlage angepasst. SBO ist gut aufgestellt, um als Technologie- und Marktführer den nächsten Aufschwung optimal nutzen zu können.
Die wichtigsten Kennzahlen im Vergleich
Wichtige Kennzahlen:
|
|
1-9 / 2016
|
1-9 / 2015
|
Veränderung in %
|
Umsatz
|
MEUR
|
133,1
|
257,6
|
- 48,3
|
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibung (EBITDA) |
MEUR
|
- 7,2
|
55,0
|
N.A.
|
EBITDA-Marge
|
%
|
- 5,4
|
21,4
|
–
|
EBIT
|
MEUR
|
- 50,9
|
- 7,1
|
N.A.
|
EBIT-Marge
|
%
|
- 38,2
|
- 2,8
|
–
|
Ergebnis vor Steuern
|
MEUR
|
- 36,2
|
0,3
|
N.A.
|
Ergebnis nach Steuern
|
MEUR
|
- 22,9
|
- 2,0
|
N.A.
|
Gewinn je Aktie
|
EUR
|
- 1,43
|
- 0,13
|
N.A.
|
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
|
MEUR
|
28,9
|
86,1
|
- 66,5
|
Mitarbeiter
|
|
1.184
|
1.231
|
- 3,8
|
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen und führender Anbieter von Oilfield Equipment für die Oilfield Service-Industrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten sowie High-Tech Downhole Tools für das Bohren und Komplettieren von Directional und Horizontal Wells. SBO beschäftigte per 30. September 2016 weltweit 1.184 Mitarbeiter (30. September 2015: 1.231), davon in Ternitz / Österreich 318 und in Nordamerika (inkl. Mexiko) 521.
Rückfragehinweis:
Andreas Böcskör, Head of Investor Relations
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
A-2630 Ternitz, Hauptstraße 2
Tel: +43 2630/315 DW 252, Fax: DW 101
E-Mail: a.boecskoer@sbo.co.at
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