Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG: Solides Ergebnis 2014 – Hohe Profitabilität in volatilem Umfeld – Dividendenvorschlag EUR 1,50 je Aktie
Ternitz/Wien, 19. März 2015. Die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) erzielte im Geschäftsjahr 2014 ein solides Ergebnis bei hoher Profitabilität. Der Konzernumsatz stieg um 6,6% auf MEUR 488,6 (2013: MEUR 458,6). Das EBITDA stieg um 9,3% auf MEUR 149,3 (2013: MEUR 136,5) und das operative Ergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten um 9,2% auf MEUR 106,7 (2013: MEUR 97,7). Die EBITDA-Marge betrug 30,6% (2013: 29,8%), die EBIT-Marge vor Einmaleffekten 21,8% (2013: 21,3%).
Das EBIT wird durch Einmaleffekte in der Höhe von MEUR 39,2 belastet, die auf die volatile Situation in der Oilfield Service-Industrie zurückzuführen sind: So kam es einerseits zu einer Anpassung des Firmenwerts der US–Tochtergesellschaft Godwin-SBO L.L.C. sowie zu Aufwendungen für Strukturverbesserungen der Beteiligungen in England. Die vorherrschenden Marktverhältnisse bringen SBO aber auch den Vorteil, dass der bedingte Kaufpreis für die Akquisition des kanadischen Oilfield Service-Unternehmens „Resource Well Completion Technologies Inc.“ (Resource) sich um MEUR 22,9 verringert. Damit entfällt die zweite Kaufpreis-Tranche. Gleichzeitig wird der Firmenwert nicht cash-wirksam um MEUR 21,3 wertberichtigt. SBO ist überzeugt, dass Resource über den Zyklus hinaus eine strategisch ideal passende Plattform für Aktivitäten im Completion-Geschäft ist.
Das EBIT nach Einmaleffekten lag daher mit MEUR 67,5 um 25,2% unter dem Vorjahreswert (2013: MEUR 90,2). Die EBIT-Marge nach Einmaleffekten betrug 13,8% (2013: 19,7%). Das Ergebnis vor Steuern von MEUR 80,0 lag mit einem leichten Rückgang um 4,7% auf Vorjahresniveau (2013: MEUR 83,9). Das Jahresergebnis nach Steuern sank um 11,9% auf MEUR 54,0 (2013: MEUR 61,3). Das Ergebnis je Aktie betrug EUR 3,38 (2013: EUR 3,81). Der Vorstand schlägt für 2014, wie schon für 2013, eine unverändert hohe Dividende von EUR 1,50 je Aktie vor.
SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann: „Wir haben 2014 ein solides Ergebnis erzielt. Die Profitabilität ist hoch und die Auftragseingänge sind gestiegen. Damit können wir vor dem Hintergrund des im dritten und vierten Quartals immer volatileren Umfelds durchaus zufrieden sein.“ Grohmann weiter: „Es ist derzeit nicht vorhersehbar, wie sich das Umfeld für unsere Industrie in den kommenden Quartalen entwickeln wird. Wir sind mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das neue Geschäftsjahr gestartet, aber 2015 wird sicher kein leichtes Jahr für die Oilfield Service-Industrie werden. Wir haben daher bereits 2014 erste Maßnahmen gesetzt, um der zu erwartenden Abschwächung des Marktes entgegenzuwirken.“
Marktentwicklung 2014
Der durchschnittliche globale Ölverbrauch stieg im Jahr 2014 laut Internationaler Energie Agentur weiter auf 92,5 Millionen Barrel pro Tag (2013: 91,8 mb/d). Bedingt durch die hohe Schieferölförderung in den USA war der Ölmarkt angebotsseitig überversorgt. Der Angebotsüberhang, die Entscheidung der OPEC ihre Fördermengen dennoch nicht zu drosseln und die hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibende Weltkonjunktur verursachten einen massiven Ölpreisverfall in der zweiten Jahreshälfte 2014. Der weltweite Rig Count (Zahl der in Betrieb befindlichen Bohranlagen) stieg 2014 dennoch um 4,9% auf durchschnittlich 3.578 Anlagen. Auch im Dezember lag er trotz des Ölpreisverfalls immer noch um 2,6% über dem Vorjahr, sank aber gegenüber dem November um 2,7%.
Geschäftsverlauf 2014
Nach einem verhaltenen Start in den ersten Wochen zogen die Auftragseingänge im weiteren Jahresverlauf in allen Geschäftsfeldern an. Der Auftragseingang stieg 2014 um 16,9% auf MEUR 497,9 (2013: MEUR 425,9). Der Auftragsstand zu Jahresende 2014 lag mit MEUR 122,1 um 9,5% über dem Vorjahr (2013: MEUR 111,5) und betraf im Wesentlichen das Segment High Precision Components.
SBO gliedert ihr Geschäft seit dem 2. Quartal 2014 in die zwei Segmente High Precision Components (Fertigung von Präzisionsbohrstrangteilen) und Oilfield Equipment (Non-Magnetic-Drill-Collars, Bohrmotoren, Circulation-Tools, Completion-Tools sowie andere Komponenten einschließlich Service- und Reparaturarbeiten). Beide Segmente konnten 2014 gegenüber dem Vorjahr die Auftragseingänge steigern und erzielten ein solides Ergebnis mit einer hohen Rentabilität. Das Segment High Precision Components entwickelte sich entsprechend der CAPEX-Ausgaben der Kunden. Das Segment Oilfield Equipment profitierte vom Anstieg der weltweiten Bohrtätigkeit, die bis Ende 2014 fast unverändert anhielt. Zudem stiegen die Umsätze im Bereich der Non-Magnetic-Drill-Collars sowie bei High-Tech-Repair.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Investitionen in Sachanlagevermögen MEUR 43,8 (2013: MEUR 62,6). Den Schwerpunkt bildeten Investitionen in den weiteren Ausbau der Bohrmotorenflotte in den USA und Kanada, sowie der Circulation-Tools-Flotte der Tochtergesellschaft DSI.
Im November 2014 übernahm SBO 67% des kanadischen Unternehmens Resource. SBO nutzte den Rückgang des Ölpreises, um ein ertragsstarkes, hochinnovatives Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen. Mit dieser Akquisition erweiterte SBO ihr Produktportfolio um den Bereich Completion, ohne sich vom Kerngeschäft zu entfernen. Das Unternehmen bietet eine ideale Technologieplattform, um das profitable Completion-Geschäft weiter auszubauen.
Die SBO-Aktie
Im Mai 2014 erreichte die SBO-Aktie mit EUR 96,57 ein neues All-Time-High, kam aber, wie der gesamte Oilfield Service-Sektor, durch den Ölpreisverfall im Verlauf der zweiten Jahreshälfte unter Druck. Die SBO-Aktie entwickelte sich weitgehend parallel zum Ölpreis: Zu Jahresende notierte der Kurs der Aktie um 26,9% unter jenem zu Jahresbeginn.
Ausblick 2015
Die Internationale Energie Agentur (IEA) geht auch für 2015 von einem weiteren Anstieg des weltweiten Ölbedarfs aus: Der Ölverbrauch 2015 soll 93,5 Millionen Barrel pro Tag betragen (2014: 92,5 mb/d) und die Ölfördermengen sollen deutlich weniger stark ansteigen als im Jahr zuvor. Kurzfristige Aussagen zur Marktentwicklung sind aber dennoch aufgrund der aktuell volatilen Ölpreisentwicklung nicht möglich. Klar ist jedoch, dass 2015 ein herausforderndes Jahr für die Oilfield Service-Industrie wird.
SBO hat bereits 2014 erste Maßnahmen gesetzt, um die Ertragsstruktur weiter zu verbessern und der zu erwartenden Abschwächung des Marktumfeldes entgegenzuwirken.
- SBO hat bereits im dritten Quartal 2014 frühzeitig und unabhängig vom Verfall des Ölpreises ein Programm gestartet, um die Kostenstruktur der Gesellschaften in England zu verbessern.
- SBO hat mit dem Kauf von Resource ihr Produktportfolio um den Bereich Completion erweitert und das schwächere Umfeld genutzt, um ein hochinnovatives Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen.
- SBO wird die eigenen CAPEX-Ausgaben in 2015 auf die Anforderungen am Markt abstimmen, während die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stabil gehalten werden.
- Falls der Rückgang der Nachfrage es notwendig macht, ist SBO in der Lage, ihre Kapazitäten sehr rasch und flexibel an die entsprechende Marktgegebenheiten anzupassen.
Die mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten für die Industrie sind absolut intakt: Experten der IEA gehen davon aus, dass der weltweite, tägliche Ölverbrauch bis 2040 um 30% wachsen wird. Zur Abdeckung dieser Nachfrage ist ein ständig steigender Technologieeinsatz erforderlich. SBO ist als Technologieführer optimal positioniert, um dieses Wachstumspotential langfristig und nachhaltig nutzen zu können.
Wichtige Kennzahlen:
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2014
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2013
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Veränderung in %
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Umsatz
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MEUR
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488,6
|
458,6
|
+ 6,6
|
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibung (EBITDA) |
MEUR
|
149,3
|
136,5
|
+ 9,3
|
EBITDA-Marge
|
%
|
30,6
|
29,8
|
–
|
EBIT vor Einmaleffekten
|
MEUR
|
106,7
|
97,7
|
+ 9,2
|
EBIT-Marge vor Einmaleffekten
|
%
|
21,8
|
21,3
|
–
|
EBIT nach Einmaleffekten
|
MEUR
|
67,5
|
90,2
|
- 25,2
|
EBIT-Marge nach Einmaleffekten
|
%
|
13,8
|
19,7
|
–
|
Ergebnis vor Steuern
|
MEUR
|
80,0
|
83,9
|
- 4,7
|
Ergebnis nach Steuern
|
MEUR
|
54,0
|
61,3
|
- 11,9
|
Cashflow aus dem Ergebnis
|
MEUR
|
138,9
|
110,4
|
+ 25,8
|
Gewinn je Aktie
|
EUR
|
3,38
|
3,81
|
- 11,1
|
Dividende je Aktie
|
EUR
|
1,50*
|
1,50
|
|
Mitarbeiter
|
|
1.720
|
1.574
|
+ 9,3
|
* vorgeschlagen
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen und führender Anbieter von Oilfield Equipment für die Oilfield Service-Industrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten sowie High-Tech Downhole Tools für das Bohren und Komplettieren von Directional und Horizontal Wells. SBO beschäftigte per 31.12.2014 weltweit 1.720 Mitarbeiter (31.12.2013: 1.574), davon in Ternitz/Niederösterreich 451 und in Nordamerika (inkl. Mexiko) 714.
Rückfragehinweis:
Florian Schütz, MBA, Head of Investor Relations
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
A-2630 Ternitz, Hauptstraße 2
Tel: +43 2630/315 DW 251,
E-Mail: f.schuetz@sbo.co.at
SBO-Finanzkalender 2015:
23.04.2015 Hauptversammlung
08.05.2015 Ex-Tag, Dividendenzahltag
19.05.2015 Ergebnis 1. Quartal 2015
20.08.2015 Ergebnis Halbjahr 2015
26.11.2015 Ergebnis 3. Quartal 2015
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