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Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG: Weiteres absolutes Rekordgeschäftsjahr 2008 – Neue Standorte in Vietnam und Brasilien – Rückgang bei E&P Investitionen in 2009 – Dividendenvorschlag EUR 0,75 nach EUR 1,10 je Aktie 

Ternitz/Wien, 11. März 2009. Die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) bestätigt anlässlich der Bilanzpressekonferenz die im Jänner bekannt gegebenen vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Rekord-Geschäftsjahr 2008. Trotz deutlich schwierigerer Rahmenbedingungen 2009 wird SBO seine globale Präsenz durch neue Standorte in Vietnam und Brasilien weiter ausbauen. 

Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2008 übertraf mit MEUR 388,7 den Vorjahreswert von MEUR 317,4 um 22 %. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 14 % von MEUR 72,5 (2007) auf MEUR 82,5 zum Ende des Geschäftsjahres 2008. Das Ergebnis nach Steuern erreichte mit MEUR 58,8 eine Steigerung um 18 % gegenüber dem Vorjahreswert (MEUR 50,0).

Der Vorstand wird der kommenden Hauptversammlung eine Ausschüttung in Höhe von EUR 0,75 (nach EUR 1,10) je Aktie vorschlagen. Davon entfallen auf die Basisdividende EUR 0,50 zuzüglich einer Prämie von EUR 0,25. Auf Basis des aktuellen Börsekurses ergibt dies eine Dividendenrendite von rund 3,8 %. Damit wird einerseits dem hervorragenden Geschäftsverlauf 2008 Rechnung getragen, andererseits werden aber auch die deutlich ungünstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das angelaufene Geschäftsjahr 2009 berücksichtigt, die eine vorsichtige Ausschüttungspolitik geboten erscheinen lassen.

„Das Geschäftsjahr 2008 war für uns ein absolutes Rekordjahr. Wir haben die Chancen, die der starke Wachstumsmarkt in den vergangenen Jahren geboten hat bestmöglich genutzt, unsere weltweite Führungsposition bei Hochpräzisionskomponenten für die Oilfield Service-Industrie weiter ausgebaut und strategisch abgesichert. Da wir in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt auf organisches Wachstum gelegt, keine überteuerten Firmenkäufe getätigt und eine konservative Bilanzpolitik betrieben haben, sind wir auch für stürmische Zeiten gut gerüstet,“ kommentiert SBO Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann den Geschäftsverlauf 2008 und die aktuelle Situation.   

Marktentwicklung 2008

Die starke Energienachfrage der letzten Jahre bei gleichzeitigem Rückgang der Förderraten bestehender Ölfelder führte zumindest bis zur Jahresmitte 2008 zu steigenden Investitionen in die Entwicklung neuer Lagerstätten sowie in die Verbesserung der Ausbeuteraten bestehender Ölvorkommen. In der zweiten Hälfte 2008 wurde der Ölpreis durch die Auswirkungen der globalen Finanzkrise maßgeblich beeinflusst, was einen Rückgang der Investitionen der Explorations- und Produktionsaktivitäten (E&P) einleitete.

Insgesamt stieg der „Rig Count“ (Anzahl der weltweit eingesetzten Bohranlagen), ein Indikator für die weltweiten Bohraktivitäten, auf einen Jahresdurchschnitt von 3.336 Einheiten nach 3.116 Einheiten im Jahr 2007 an, wobei bereits ein Aktivitätsrückgang zu Jahresende erkennbar war. Erfolgreiches Jahr trotz schwieriger werdendem Marktumfeld

SBO konnte vor diesem Umfeld den Auftragseingang im Geschäftsjahr 2008 auf MEUR 367 (2007: MEUR 341) weiter steigern. Die Bestelleingänge betrafen alle Segmente und alle Regionen gleichermaßen. Schoeller-Bleckmann gelang es 2008 durch optimalen Einsatz des Maschinenparks und der personellen Ressourcen den Auftragseingang bestmöglich zu bewältigen.  

Der Bereich Präzisionsbohrstrangteile erzielte eine Umsatzsteigerung von 21 %, im Bereich Ölfeldausrüstung und Service wurde der Umsatz um rund 26 % erhöht. Das Bruttoergebnis erreichte MEUR 118,8 (nach MEUR 98,9; plus 20 %), die Bruttomarge 30,6 % nach 31,2 % im Vorjahr. Die EBIT-Marge lag bei 22,6 % nach 24,0 %. Der leichte Margenrückgang auf sehr hohem Niveau im Vergleich zum Vorjahr war auf steigenden Wettbewerb, einen schwächeren US-Dollarkurs sowie auf die sich bereits abkühlende Marktsituation gegen Jahresende zurückzuführen.  

Der Cashflow aus dem Ergebnis wurde deutlich von MEUR 71,0 im Jahr 2007 auf MEUR 89,1 gesteigert. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 2008 MEUR 45,8 (2007: MEUR 66,0). Davon entfielen MEUR 22,8 (2007: MEUR 37,8) auf die Produktgruppe Präzisionsbohrstrangteile. Es handelte sich hierbei primär um die Errichtung einer Produktionshalle am Standort Houston/USA und um die Anschaffung von Fertigungsmaschinen an den Standorten Ternitz und Houston/USA. Die Investitionen in der Produktgruppe Ölfeldausrüstung und Service betrugen MEUR 21,9  (2007: MEUR 25,9). Sie betrafen im Wesentlichen Zugänge zur Mietflotte von Bohrmotoren sowie den Erwerb einer Liegenschaft für den Service and Supply Shop Russland.  

SBO-Aktie 2008 beständiger Performer des ATX

Die Schoeller-Bleckmann-Aktie konnte auch im volatilen Börsejahr 2008 ihre erfolgreiche Entwicklung fortsetzen. Trotz der Auswirkungen der Finanzkrise an allen internationalen Kapitalmärkten war die Performance der SBO-Aktie überdurchschnittlich. Die Aktie erreichte ihren höchsten Jahresschlusskurs im Juni 2008 mit EUR 71,80 und lag intraday mit EUR 72,49 sogar noch etwas darüber.

Die Erschütterung des Börseplatzes Wien infolge der globalen wirtschaftlichen Entwicklung führte dazu, dass die SBO-Aktie das Börsejahr 2008 am 30. Dezember bei EUR 21,90 (Schlusskurs 2007: EUR 61,57) beendete. Dennoch beträgt der Wertzuwachs seit dem Listing an der Wiener Börse im März 2003 141 % (Erstkurs per 27. März 2003: EUR 9,08).

Ausblick 2009

Der Nachfragerückgang nach Rohöl und der Einbruch des Ölpreises hat die Mehrzahl der nationalen und internationalen Ölgesellschaften trotz ihrer guten Ertragslage 2008 zu einem Überdenken der kurzfristigen Investitionen in Exploration und Produktion veranlasst. Dies wird 2009 entsprechende Auswirkungen auf die Oilfield Service-Industrie haben, denen sich auch SBO nicht entziehen kann. Branchenspezifisch ist 2009 mit zunehmendem Wettbewerb und steigendem Preisdruck, aber auch mit Bestellrückgängen zu rechnen. Da im weiteren Jahresverlauf von einer Vertiefung der globalen Rezession ausgegangen werden muss, ist ein Durchschlagen dieser negativen Entwicklung auf SBO und damit ein Umsatz- und Ergebnisrückgang unvermeidlich.

SBO reagiert auf das aktuelle Umfeld mit einem umfassenden Maßnahmenpaket. Es umfasst Kosteneinsparungen an allen Standorten, Verschiebungen von Investitionsausgaben sowie Insourcing von Leistungen. Insgesamt wird SBO 2009 die Produktionskapazitäten an die Marktlage bestmöglich anpassen. 

Die langfristige Markteinschätzung bleibt intakt. Die Förderraten der bestehenden Ölfelder sinken im Durchschnitt zwischen sechs und acht Prozent p.a. Die Schere zwischen Ölbedarf und verfügbarem Angebot wird daher weiter aufgehen. Diese Problemstellung wird durch eine konjunkturbedingte Abschwächung der Nachfrage nach Energie zwar temporär entschärft, aber vom Grundsatz her nicht aufgehoben. Investitionskürzungen für die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen werden zu einem späteren Zeitpunkt einen umso größeren Nachholbedarf zur Folge haben. 

Im Sinne einer langfristigen Wachstumsstrategie wird SBO mit der Errichtung einer neuen Produktionsstätte in Vietnam beginnen, in welcher einfache LWD/MWD-Tools für den Fernostmarkt produziert werden sollen. Die Verlagerung bestehender Produktionen nach Vietnam ist nicht geplant.

Weiters ist 2009 die Errichtung eines neuen Service & Supply Shops in Brasilien vorgesehen. Die Erschließung neuer Offshore-Ölfelder in Brasilien lässt für die kommenden Jahre entsprechende Nachfrage erwarten.  

Mit einer aktuellen Eigenkapitalquote von 51 % der Bilanzsumme und einer Nettoverschuldung von MEUR 74,2 ist SBO solide finanziert. Die gute Liquidität in Verbindung mit abgesicherten Kreditrahmen sichern SBO einen entsprechenden Handlungsspielraum, um auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten Marktchancen offensiv wahrzunehmen. 


Wichtige Kennzahlen:

 

 

 

 

 

2008

2007

Umsatz

MEUR

388,7

317,4

Betriebsergebnis (EBIT)

MEUR

88,0

76,1

EBIT-Marge

%

22,6

24,0

Ergebnis vor Steuern

MEUR

82,5

72,5

Ergebnis nach Steuern

MEUR

58,8

50,0

Cashflow aus dem Ergebnis

MEUR

89,1

71,0

Investitionen in Sachanlagen

MEUR

45,8

66,0

Gewinn je Aktie

EUR

3,69

3,13

Dividende je Aktie

EUR

0,75*

1,10

Mitarbeiter

Anz.

1.394

1.222

 * vorgeschlagen

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie. SBO beschäftigt weltweit 1.394 Mitarbeiter (31.12.2007: 1.222), davon in Ternitz/Niederösterreich 409 und in Nordamerika (inkl. Mexiko) 638. 

Rückfragehinweis:
Gernot Bauer, Head of Investor Relations
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
A-2630 Ternitz, Hauptstraße 2
Tel: +43 2630/315 DW 250, Fax: DW 101
E-Mail: g.bauer@sbo.co.at   

Mick Stempel, Martin Keitel / Hochegger|Financials
Tel: +43 1/504 69 87 0
E-Mail: m.stempel@hochegger.com / m.keitel@hochegger.com  

Finanzkalender 2009

30. April 2009                      Ordentliche Hauptversammlung
14. Mai 2009                        Ex-Tag, Dividendenzahltag
19. Mai 2009                        Ergebnis 1. Quartal 2009
19. August 2009                  Ergebnis Halbjahr 2009
19. November 2009              Ergebnis 3. Quartal 2009


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